vom Hermann Ludwig

hermann Ludwig

Bärndütsch
Hermann Ludwig (us «Es chunnt e Bär»)

Da chöit dr säge was der weit -
ke Sprach git's niene wyt und breit,
vom Nordpol bis nach Afrika,
won i so gärn wi ds Bärndütsch ha!
Tönt's o chli ruuch de frömde Lüt,
üs sälber, üs geniert das nüt!
Und Wörter git's, es ganzes Heer,
du findsch se i kem Dictionär.

Geisch du zum Byspil über Land,
so gsehsch und ghörsch de allerhand:
Der Chrigel dängelet vor em Huus,
es Büüssi gangglet mit der Muus,
der Köbel, dä chnorzet,
der Hansli, dä porzet,
der Ätti, dä zangget,
und ds Änni, das rangget,
der Waldi, dä weisset
und d Sou, die het gfeisset.
Ds Mareili, das plääret,
und d Bire sy murbe,
und ds Brot zäj wi Turbe.
Das chnüblet, das grüblet,
das chräblet, das räblet,
das tooset, das chrooset,
das gluntschlet, das pluntschlet,
das sprätzlet, das schätzlet,
das chrauet, das mauet,
das pfoslet, das choslet,
das räägget, das päägget,
das gniepet, das chniepet –
und settigi Wörtli gäb's no ne Huuffe –
Jitz muess i aber es bitzli verschnuufe.

Doch öppis nume möchti no säge:
Zum Bärndütsch heisst es Sorg ha, vowäge
es isch es Volksguet, mir wei das erhalte,
mir lö's nid verwässere und nid verunstalte
mit frömdem Gscharmäntzel, ne nei, i danke,
mir säge nid Butter, mir säge Anke,
mir säge nid "Sie" (nach Zürimanier),
der Bärner seit ehrlech zu jedem "Dihr"!

Und lacht me n is uus, mir schicken is dry,
mir Bärner, mir wüsse geng, wär mir sy:
es bitzeli langsam, mi luegt halt d Sach a,
doch chasch uf e Mani di geng verla!
Är isch halt eso, da wird nüt erzwängt -
geng es bitzeli hü, aber nume nid gsprängt!