Vernünftige Regeln

Studentenverbindung Manessia Turicensis

Monika Heilmann

Rhetorikprogramm
Jungverbindung Manessia Turicensis

Vernünftige Regeln für faires Streiten

Quellenangaben:

Wenn zwei sich nicht streiten» von Monika Heilmann
- Gesundheit& Leben: «10 Goldene Streitregeln»

Konflikte gehören zum Leben wie das Salz zur Suppe.
Ein Leben ohne Auseinandersetzungen würde Stillstand bedeuten. Durch das Annehmen und Durchstehen einer geschäftlichen oder privaten Auseinandersetzung entwickeln wir uns weiter. Keine Konflikte zu haben, ist unmöglich.
Konflikte gilt es konstruktiv und mediativ anzugehen. Das hängt natürlich sehr von unserem Wesen und unserem Temperament ab.

Meinungsverschiedenheiten und Konflikte sollten wir konstruktiv nutzen. Dann wird unser Handeln in solchen Situationen kompetenter, und wir werden stabiler für unser Leben (wohl auch im privaten Bereich).
So können wir persönlich möglichst vermeiden, dass Konflikte uns Zeit, Nerven und eine Menge Energie rauben oder sogar die Stelle kosten.
Konflikte zu haben, ist keine Schwäche. Sie zu lösen ist eine Kunst, die sich mit der Zeit erlernen und immer mehr beherrschen lässt.

Das eigene Konfliktverhalten noch besser erkennen.
Beantworten Sie in 10 Minuten auf einem Blatt Papier folgende Fragen:

1. Was verstehe ich unter dem Begriff „Konflikt“?
2. Wie erlebe ich mein eigenes bisherige Konfliktverhalten?

Sind Sie eher konfliktscheu, weil Konflikte nur Kraft kosten, weil ein offener Konflikt die Atmosphäre verdirbt und der Klügere gescheiter nachgibt?

Wenn Sie meinen, dass nur aus Chaos Neues entstehe, das Gute werde siegen, ein richtiger Streit reinige die Luft, gehören Sie eher zu den streitlustigen Menschen.

Was ist eigentlich ein Konflikt?
Wie erkennen wir einen Konflikt? Weshalb und wann entstehen Konflikte? 
Die Wünsche oder Interessen einer Person (beruflich, privat) stimmen mit den Wünschen oder Interessen einer andern Person nicht überein. Jeder Beteiligte meint und erwartet vom Konfliktpartner, dass dieser sein Verhalten ändern müsse. Das macht manchmal eine Lösung so schwierig. Je lebendiger das Leben ist, desto mehr Konflikte kann es geben. Streiten muss man lernen. Das beginnt schon im Sandkasten…

Eine konstruktive Streitkultur ist unerlässlich für jede Organisation.

Faires Streiten beruht auf sozialer Kompetenz, das heisst auf Fähigkeiten, die dazu dienen, in Kommunikations- und Interaktions-situationen entsprechend den Bedürfnissen der Beteiligten eine Realitätskontrolle zu übernehmen und effektiv zu handeln. Es geht um die Kombination aus Durchsetzungs-fähigkeit und An-passungsfähigkeit. Eine konstruktive Streitkultur ist nicht nur deshalb bares Geld wert. Sie ist auch angenehm für Mitarbeiter und steigert deren Arbeitsfreude und Produktivität.

«Meistens vermuten wir nur, wissen es aber nicht genau.»
Häufigste Ursache für das Entstehen von Konflikten ist eine mangelhafte, oftmals oberflächliche Kommunikation. Stresssituationen tragen zu einer weiteren Verschlechterung der Kommunikation bei.

Gründe für eine mangelhafte Kommunikation:
Keine Zeit, um sich auf ein Gespräch vorzubereiten, sowie die Scheu, Probleme oder Konflikte direkt anzusprechen und eigene Gefühle zu äussern. Oder einfach Gedankenlosigkeit.

Lernen und üben Sie eine wertschätzende Gesprächsführung!

Kommunikative Regeln und eine positive innere Einstellung zu den Mitmenschen sind dafür Grundvoraussetzungen.

Wie oft im Leben, gilt es auch beim Umgang mit Konflikten die goldene Mitte zu finden.
Konfliktfähig sind Sie, wenn Sie dabei eine Chance zur Klärung der Situation sehen. Wenn Sie Konflikte als Signale betrachten, um Probleme anzugehen und zu lösen. Unterschiede und verschiedene Meinungen können das Leben bereichern. Es kommt nur darauf an, wie wir damit umgehen.

Neue Ideen und Vorschläge oder Anregungen für Neuerungen im Betrieb sind besonders wichtig und nötig.

Teure Preise rechtfertigen sich vor allem durch hohe Qualität. Da noch unbekanntes Neues manchmal bei Vorgesetzten zuerst noch auf Skepsis stösst, sind positive Argumente und Meinungen umso wichtiger, damit aus einem «Samen» später hoffentlich ein starker Baum heranwächst.

Welches sind die wichtigsten Regeln, um auf faire Weise streiten zu lernen? 

Gegenseitiger Respekt
Das wichtigste Element einer konstruktiven Streitkultur ist der gegenseitige Respekt aller Beteiligten. Konflikte müssen besonders im Berufsleben offen ausgetragen werden, um eine zielführende Arbeitsweise zu ermöglichen. Jedoch sollten dabei  zwischen-menschliche Beziehungen möglichst wenig strapaziert werden. Regeln für faires Streiten können helfen, rücksichtsvoller miteinander umzugehen. Die sachliche Auseinandersetzung mit Problemen muss in den Vordergrund gerückt werden.
Auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist: Der Gegenüber hat ein Recht auf eine andere Meinung und darf/sollte diese auch äussern.

Eine mediative Haltung einnehmen.
Um Konflikte zu lösen, muss man sich mit dem Partner auseinandersetzen. Selbst wenn es äusserst schwerfällt und eine grosse Überwindung braucht, sich in den andern Menschen hineinzuversetzen, um verständnisvoll und empathisch für ihn zu sein.

Wie Sie die Sach- und Beziehungsebene trennen:

Es geht darum, Mensch und Inhalt bzw. Mensch und Problem zu trennen. Beides muss unabhängig davon besprochen werden, ob mir der Mensch gegenüber sympathisch ist oder nicht.

-  Sachebene: Der Gesprächsgegenstand, das Konfliktthema

-  Beziehungsebene: Meine persönliche, auch emotionale Beziehung zum Partner.

Dieses Auseinanderhalten bedeutet aber nicht, auf die Äusserung von Gefühlen zu verzichten. Viele Menschen glauben, Sachlichkeit bestehe darin, in Konflikten gefühlsneutral aufzutreten, sich emotionslos zu verhalten. Beide Ebenen zu trennen und trotzdem dem andern seine Gefühle mitzuteilen, zeugt von einer wertschätzenden Haltung dem andern gegenüber: So zeigen Sie Persönlichkeit.

Unterdrückte Gefühle können eskalieren.

Haben Sie schon einmal versucht, Ihre auftretende Wut in einer Auseinandersetzung zu unterdrücken, weil Sie meinen, man dürfe keine Gefühle zeigen? Dann können solche Gefühle tief innen drin hochkochen. Umso mehr und deutlicher wird unser Körper für andere sichtbar. Der Kopf wird rot, die Stimme laut und energisch, oder wir sprechen schneller. Wir erreichen genau das Gegenteil von dem, was wir zuerst wollten: keine Gefühle zu zeigen…

Möglicherweise eskaliert jetzt die ganze Situation:
Die Beteiligten reagieren emotional und je nachdem völlig unsachlich, anstatt die Gefühle in Worten auszudrücken und zu sagen, wie es einem dabei selbst geht, was man fühlt und was man vom andern möchte und erwartet.

So gelingt es, diese Gefühle zu kanalisieren und sie danach dem Partner zu vermitteln. Gefühle zu schildern und nicht zu unterdrücken, trägt zur Versachlichung und Gelassenheit in Konflikten bei. Solange Sie Sympathie für Ihren Partner empfinden, kann eine wertschätzende Konfliktlösung noch relativ gut gelingen.
Wenn Ihnen der andere aber unsympathisch ist, kann die Situation sehr schwierig werden. Dann gilt es, die eigenen Gefühle noch stärker zu beachten und möglichst gut im Zaum zu behalten.

Sind Gefühle erst einmal benannt und hörbar geworden, kann der andere das Anliegen respektieren und ernst nehmen. Gesprächspartner werden dann unterstützt, auf den Kern des Problems zu kommen. Selbstverständlich gibt es Grenzen beim Zeigen von Gefühlen.

Kennen Sie Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse?

Sie können diese nur mitteilen, wenn Sie sie selber kennen. Meistens wissen wir eher, was wir nicht wollen. Über unsere eigenen Ziele und Wünsche müssen wir uns selber im Klaren sein.
Manchmal ist es schwierig, dem andern offen zu sagen, was wir von ihm möchten und erwarten. Manchen Menschen ist dies unangenehm oder sogar peinlich. Gründe dafür können sein: Angst vor Ablehnung, zu viel Rücksichtnahme auf den andern, mangelndes Selbstwertgefühl, schlechte Erfahrungen oder sich selbst und die eigenen Bedürfnisse überhaupt nicht zu kennen und zu spüren.

Sie müssen Ihrem Partner sagen, was Sie möchten. Nur dann können Sie es auch bekommen. Nur in den seltensten Fällen kann der andere Gedanken lesen. Positiv gesagt: Sagen Sie, was Sie sagen möchten - nicht, was Sie lieber nicht sagen möchten.

Beispiele:
Anstatt: «Sie kommen immer zu spät!»

Besser: «Ich bitte Sie, pünktlich zu unserem vereinbarten Termin zu kommen!»

Anstatt: «Du hast nie Zeit, zu meiner Geburtstagsfeier zu kommen!»
Besser: «Ich wünsche mir, dass Du dieses Jahr bei meiner Geburtstagsfeier dabei bist. Bitte nimm Dir Zeit!»

Formulieren Sie Ihre Wünsche in einer Bitte – stellen Sie aber keine Forderungen! Forderungen können in Konfliktsituationen das Miteinander vergiften.

Eine Bitte lässt dem andern, die Freiheit, diese Bitte nicht abzulehnen, sondern ja nachdem sogar gern zu erfüllen. So machen Sie dem Partner leichter, Ihnen entgegenzukommen. 

Gefühle mit einer Ich-Botschaft formulieren.
Aufgepasst: Nicht jeder Satz, nicht jede Aussage, die mit einem «Ich» beginnt, ist eine Ich-Botschaft.

Aussagen wie zum Bespiel «Ich finde, Du benimmst Dich unmöglich» oder «Du verstehst mich falsch» sind in Wirklichkeit Du/Sie-Botschaften oder Pseudo-Ich-Botschaften – es sind Vorwürfe oder sogar Angriffe auf den andern. So deuten Sie gewissermassen mit dem Zeigefinger auf die andere Person.

Du/Sie-Botschaften: «Ich fühle mich provoziert (oder falsch verstanden, unterdrückt, betrogen)»

Ich-Botschaften: «Ich bin sauer (oder verärgert, wütend, betroffen).»

Eine Ich-Botschaft senden Sie, wenn Sie mit Ihrer Aussage, mit Ihrem Inhalt, mit Ihrem Zeigefinger auf sich selbst zeigen – wenn Sie Ihrem Partner Ihre eigenen Gefühle und Empfindungen mitteilen.

Dies setzt voraus, dass Sie diese selber kennen, spüren und bereit sind, sie mitzuteilen.

Vermeiden Sie Sätze mit der man-Form
wie z.B. «Man sollte wieder einmal das Kopierpapier auffüllen». Wer so spricht, braucht sich nicht zu wundern, wenn eine solche Aufforderung beim Partner nicht ankommt.

Beispiele von Du/Sie-Botschaften:

 «Warum tust Du nicht…»

«Ich bitte Dich…»

«Ich finde, Sie sind unkonzentriert...»

«Ich bitte Sie, mir zuzuhören…»

«Sie haben mich falsch verstanden…»

«Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt…»

«Ihr Verhalten ist nicht kooperativ…»

«Ich bitte Sie, uns bei dieser Sache zu helfen…»

"Immer kommst Du zu spät…»

«Ich ärgere mich, dass Du erst um … kommst…»

«Ich fühle mich bedroht…»

«Ich habe Angst, dass etwas geschieht…»

«Ich bin beleidigt…» im Sinn von «Du hast mich beleidigt…»

«Ich bin betroffen, dass das geschehen ist…»

Ich-Botschaften

Ich bin unsicher…
Ich brauche Hilfe…
Ich bin enttäuscht…
Ich bin froh
Ich bin traurig…

Ich freue mich…
Ich bin etwas nervös…

Ich bitte Dich…
Ich wünsche mir…
Ich möchte, dass…

Ich-Botschaften geben Ihrem Konfliktpartner eine Chance zum Einlenken. Sie ermutigen ihn, eine gemeinsame Lösung zu finden und fördern in ihm die Bereitschaft zur Klärung dieser Auseinandersetzung.

Du-Sie-Botschaften sind abschätzende, abwertende Äusserungen, Pauschalurteile über den andern. Es sind Vorwürfe, Drohungen, Beschuldigungen oder Befehle, die bei der angesprochenen Person negative Gefühle erzeugen. Sie drängen den andern damit in die Defensive und provozieren eine Konfliktsituation.

Du/Sie - Botschaften enthalten oft Verallgemeinerungen mit Wörtern wie «immer, alle, ständig, andauernd, wieder, nie».

«Du hörst mir nie zu!»«Ständig kommst du zu spät.»
Besser: «Ich habe gesehen, dass du heute morgen eine Stunde später gekommen bist. Was war denn los? Ich bitte dich, pünktlich zu kommen.»

So gehen Sie mediativ vor: 

Gehen Sie auf den Konfliktpartner zu und laden Sie ihn zu einem Gespräch ein, um das Problem zu lösen. Nehmen Sie sich dazu Zeit und führen Sie solche Gespräche nicht unter Stress und Druck durch. Verabreden Sie dazu einen besonderen Termin, auf den Sie sich beide vorbereiten können. Führen Sie solche Gespräche nicht zwischen Tür und Angel. Selbstverständlich hat Ihr Partner das Recht, ein Gespräch mit Ihnen abzulehnen. Dann müssen Sie sich überlegen, wie Sie nach dieser Ablehnung mit der Situation und Ihrem Partner umgehen wollen.

Wenn dieses Gespräch zustande kommt, gehen Sie empathisch auf Ihren Partner ein. Versuchen Sie, seine Gefühle und seine Probleme zu verstehen und sich in ihn hineinzuversetzen. Das bedeutet noch nicht, mit dem Gesagten einverstanden zu sein. 
Es bedeutet aber Wertschätzung und Sympathie.

Nehmen Sie den Dialog mit dem anderen auf. Schildern und beschreiben Sie die Situation / das Problem / den Konflikt aus Ihrer Sicht. Vermeiden Sie Bewertungen und Urteile.
Bleiben Sie sachlich!
Beginnen Sie zum Beispiel mit einer Formulierung wie

«Aus meiner Sicht sieht das so aus…»
«Ich habe es so erlebt…»
«Für mich stellt sich dieses Problem so dar…

Welche Auswirkungen hat der Konflikt auf Sie?
Was empfinden Sie? Wie sind Ihre Gefühle? Benutzen Sie Ich-Botschaften.

 

Was ist Ihr Ziel in diesem Konfliktgespräch? Was ist Ihr Wunsch, Ihr Interesse? Formulieren Sie klar und konkret. Sie müssen dem andern eindeutig sagen, was Sie möchten – sonst kann er es Ihnen nicht erfüllen.

«Ich wünsche mir von dir /Ihnen …»

Fragen Sie Ihren Partner, was er von Ihnen möchte. Was ist sein Ziel, was ist sein Interesse? Was braucht er dazu von Ihnen? Was ist sein Wunsch, seine Bitte an Sie?
Hören Sie zu – vom Anfang bis zum Ende! Solche Probleme entstehen oft, wenn man dem andern nicht bis zum Schluss seiner Worte zuhört und schon an eine Antwort denkt.

Das kann wie erwähnt zu Missverständnissen führen.
Mit Verständnisfragen: «Habe ich dich richtig verstanden, dass…» «Meinst du, dass…» wiederholen Sie das vom Partner Gesagte und fassen es in Ihren Worten zusammen. Damit zeigen Sie Interesse und Wertschätzung am anderen und überprüfen Sie, ob Sie ihn wirklich verstanden haben.

 

Wie können Sie am besten auf den anderen eingehen?
Stellen Sie Fragen anstelle von Behauptungen und Vorwürfen.
Zeigen Sie Interesse!

 

Gespräche vorbereiten

Monika Heilmann empfiehlt, wichtige Gespräche vorzu-bereiten, sogar schriftlich: „Die Ursachen für die meisten Konflikte liegen in falscher Kommunikation. Je öfter man übt, desto besser kann man auch in Situationen reagieren, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Durch Übung wird man selbstsicherer beim Führen von solchen Gesprächen.

Dazu kann man sich folgende Fragen stellen: „Worum geht es? Was will mein Gegenüber? Was will ich erreichen?

Beschreiben statt bewerten
Wer ein Gespräch mit einem Vorwurf beginnt, riskiert, dass sich der Streit hochschaukelt. Daher sollte man lieber beschreiben statt bewerten, was einem ärgert. Zum Beispiel: «Wir waren um 12 Uhr verabredet. Jetzt ist es 13 Uhr», statt immer „Du bist unpünktlich.

Sachlich bleiben
Konstruktiv zu streiten ist sehr schwierig, fast unmöglich, wenn Beteiligte persönlich angegriffen werden. Dies führt zu schlechter Stimmung im Büro und wirkt sich auf die Effektivität einer Abteilung aus. Ein Arbeitsklima hingegen, das von Wertschätzung für jeden Mitarbeiter geprägt ist, stellt eine wichtige Grundlage für unternehmerischen Erfolg dar.

Vor allem für junge Menschen ist die Stimmung in einem Unternehmen häufig ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitsplatzes.
Beleidigungen und Drohungen sind also fehl am Platz. Also nicht „Was du sagst, ist Schwachsinn!», sondern: «Ich kann das widerlegen: Es ist so und so."
Generell sind Ich-Botschaften“ für den andern leichter verständ-lich als "Du-Botschaften". Also: „Mir ist wichtig, dass du mir zuhörst“, statt "Du bist gar nicht da!"

Ehrlichkeit
Auch im grössten Streitfall sollte man den andern nicht belügen.

Alles muss raus
Ein Streitgespräch kann zu einem reinigenden Gewitter werden - aber nur, wenn beide Seiten alles aussprechen. Sonst schwelt der Streit unter der Oberfläche weiter und bricht früher oder später wieder aus.

Zuhören

Ein wichtiger Schlüssel zu zweckmässigen Problemlösungen liegt wahrscheinlich in der Fähigkeit, gut zuzuhören. Zum fairen Streiten gehört, dass man den andern ausreden lässt und versucht, seine Argumente zu verstehen.

 

Den Blickwinkel wechseln
Manchmal hilft es, sich vorzustellen, wie ein völlig Aussenstehender die Sache sehen würde.

Eine Auszeit nehmen
Ist mindestens einer der Streitpartner sehr wütend oder aufgeregt, sollte man das Gespräch am nächsten Tag fortsetzen. Wenn man eine Nacht darüber geschlafen hat, sieht man das Ganze gelassener und kann sachlicher miteinander reden.

Kompromisse finden
Am Ende eines Austausches sollte man versuchen, eine klare Bitte zu formulieren, zum Beispiel. „Ich möchte Dich/ Sie noch besser kennenlernen.» Der andere sagt dann, ob er bereit ist, diese Bitte zu erfüllen. Natürlich geht es darum, dass jeder dem anderen entgegenkommt und man etwas miteinander vereinbart.

Schliesslich: Verzeihen können
Hat sich jemand entschuldigt und erklärt, dass er es bedauert und dass es ihm leid tut, sollte man ihm verzeihen. Wenn das nicht möglich ist, lässt sich eine solche Beziehung vorderhand nur schwer verbessern.

AH Erich Gerber

Persönliche Schlussbemerkung:
Manchmal habe ich selber Mühe beim fairen Streiten, vielleicht weil ich in einer Diskussion wie folgt reagiere:
"Ich weiss, dass Du Recht hast, aber meine Meinung gefällt mir besser." 

 

Schluss