Service Citoyen Vortrag vom 3. Mai 2023

PDG Erich Gerber (91)
Ehrenmitglied Rotary Club Zürich-Limmattal


Mein Vortrag vom 3. Mai 2023 im Club


Für eine engagierte Schweiz:
Service Citoyen - der künftige Bürgerdienst in unserem Land
Sammlung von Unterschriften


Als senioraktives Mitglied habe ich heute dieses Thema vorgeschlagen.


Liebe Anwesende


Im Jahr 2013 haben junge Welsche über eine Aenderung der Männer-Dienstpflicht in unserem Land nachgedacht und Folgendes gefunden:

Neu soll jede Schweizerin und jeder Schweizer einmal im Leben einen Dienst zugunsten der

Allgemeinheit und der Umwelt leisten. ( wiederholen!)

Gemeint ist ein Dienst in der Armee oder ein gleichwertiger Milizdienst, der im Zivildienst gefunden werden kann. Ziel wäre, dass solche Einsätze sowohl quantitativ als auch qualitativ ausgebaut werden. Zur Zeit werden nur ca. 9% der Zivildiensteinsätze im Bereich Umwelt und Natur geleistet.
Das gilt es zu verbessern.

Das Milizsystem ist Garant für ein gutes und sicheres Zusammenleben in der Schweiz, doch es verliert an Boden. Die Service Citoyen Initiative fordert deshalb, dass jeder junge Mensch als Teil der Grundausbildung einen zeitgemässen Einsatz zugunsten der Allgemeinheit und der Umwelt leistet: in der Armee, Zivilschutz, Zivildienst oder einem andern Milizbereich.

Als  Milizdienst  kommen  für unsere  jungen  Schweizerinnen  und  Schweizer  unter anderen folgende Einsätze in Frage: Naturorganisationen, Spitäler, Pflege und Altersheime, Behindertenwohnheime und -werkstätten, Schulen, Kinderkrippen und Asylheime.

 

Die «Service -Citoyen-Initiative

Unter der Leitung von Frau Noémie Roten wurde nachher von einem überparteilichen Bündnis die «Service-Citoyen-Initiative» lanciert.
Bis Oktober 2023 sammeln wir 100 000 Unterschriften.
Zur Aenderung unserer Verfassung wird eine Volksabstimmung stattfinden.

Ich danke dem Governor Daniel Marbot und unserem Präsidenten Basil Caduff bestens für die Erlaubnis zu diesem leicht politischen Referat. Da es vor allem um die Sammlung von Unterschriften geht, brauchen wir das Grundprogramm eigentlich nicht zu diskutieren.
Mir scheint dieser künftige Bürgerdienst nötig, vernünftig, zweckmässig und machbar zu sein.

Selber habe ich viereinhalb Jahre meines Lebens Militärdienst geleistet, zuletzt als Oberst im Generalstab und Chef Information im Stab des Gebirgsarmee-korps 3 mit 15 Heereseinheiten.
Ich unterstütze dieses Vorhaben des Service Citoyen voll und ganz.

Bitte mitunterschreiben!

Unter dem Titel SERVICE CITOYEN «Der Einsatz aller für die Gemeinschaft» verteile ich Euch gerne je einen Unterschriftenbogen und würde mich sehr freuen, wenn einzelne Unterschriften drauf kämen und gratis eingeschickt würden.
Achtung: Auf einem Unterschriftenbogen können nur Stimmberechtigte aus der gleichen Wohngemeinde unterschreiben.


Unsere Begründung zum Projekt

Gemäss den Initianten leisten heute nur ein Drittel der 20-Jährigen einen Dienst. Der grösste Teil sei entweder dienstuntauglich oder aufgrund des Geschlechts oder der Staatsangehörigkeit nicht dienstpflichtig.

Armee und Zivilschutz haben Schwierigkeiten, ihre Sollbestände zu halten.
Nach Angaben des Bundesrates wird der Sollbestand des Zivilschutzes von 72'000 Personen bereits leicht unterschritten. Und die Armee wird demnach gegen Ende des Jahrzehnts Schwierigkeiten haben, den Bestand von 140 000 Armeeangehörigen sicherzustellen.


Die Haltung des Bundesrates
Der Bundesrat prüft eine Ausweitung der Dienstpflicht auf Frauen, wie er bekanntgab. Er will sich aber am Bedarf orientieren und nur so viele Personen rekrutieren, wie Armee und Zivilschutz benötigen. Das wären rund die Hälfte aller Stellungspflichtigen – bei einem doppelt so grossen Rekrutierungspool.

Eine Bürgerdienstpflicht, die alle Frauen einbezieht (wie sie die Initiative fordert), ist für den Bundesrat aber vom Tisch. Auch eine «Bürgerdienstpflicht mit Wahlfreiheit» hat er verworfen.


Aenderung der Verfassung

Mit der Volksinitiative «Für eine engagierte Schweiz (Service-Citoyen-Initiative)» wollen die Initiantinnen und Initianten den Artikel 59 der Verfassung ergänzen, der heute den Militär- und Ersatzdienst regelt.


Zum Verein Service Citoyen

Der Verein ServiceCitoyen.ch wurde 2013 in Genf gegründet und hat eine Zweitniederlassung in Zürich. Im April 2022 hat dieser Verein seine Initiative in Bern lanciert. Sein Ziel ist wie erwähnt ein zukunftstaugliches Milizsystem.

Zu seinen Partnern für die Initiative gehören die GLP, die Piratenpartei sowie die Junge GLP, die Junge Mitte, die Junge EVP und der Verein Männer.ch.

Im Initiativkomitee sitzen die Politiker Emmanuel Amoos, Rocco Cattaneo, Maja Riniker, Corina Gredig, Johanna Gapany und Charles Juillard. Mit von der Partie ist auch der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried.

Inwiefern auch Ausländerinnen und Ausländer Dienst leisten, wollen die Initiantinnen und Initianten im Gesetz regeln.
Allen Dienstleistenden soll der Erwerbsausfall entschädigt werden.

Erleidet jemand bei der Armee oder im Ersatzdienst einen gesundheitlichen Schaden oder kommt ums Leben, hat er oder sie Anspruch auf eine angemessene Unterstützung vom Bund.

Wer den vorgeschriebenen Einsatz zugunsten von Allgemeinheit und Umwelt nicht leistet, schuldet wie heute eine Ersatzabgabe.

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Liebe Anwesende
Nochmals besten Dank, dass ich diese Präsentation machen durfte.

Einer für alle – alle für einen!
Bitte macht ebenfalls mit!
Besten Dank für Euer Interesse und Eure Unterstützung!
Erich Gerber